Mit Shawarma kam ich das erste Mal in Berührung als ich ein Kochbuch von Jamie Oliver durchgestöbert bin. Der hatte nämlich einen riesigen Spieß Shawarma gemacht und grillte den über einer ausgehobenen Erdkuhle. Das sah so fantastisch lecker aus, dass ich das auch unbedingt machen wollte. Einziges Problem: Damals hatten wir nur einen Balkon und im Park nebenan einfach mal ein Loch buddeln zum Shawarma grillen, war nicht drin.
Also musste ich warten bis wir einen Garten hatten, aber um ehrlich zu sein, wollte ich da kein Loch buddeln. Immerhin liegen da ja auch Wasserleitungen für die Sprinkleranlage und der Stromkreis für den Mähroboter. Und da ich nicht umsonst den Spitznamen „Miss Geschick“ mit mir rumtrage, hätte ich garantiert beim Buddeln alle beide auf einmal erwischt (nein, wir wissen leider nicht, wo was liegt, war im Haus schon alles so da), plus wahrscheinlich noch irgendwas anderes, was unterm Rasen schlummert und besser nicht geweckt werden sollte. Aber dennoch wollte ich unbedingt Shawarma machen.
Wie gut, dass wir unseren Weber Genesis II Grill haben. Denn für diesen Grill gibt es eine Rotisserie mit der sich wunderbar Shawarma machen lässt. Und für alle, die sich seit zwei Absätzen fragen, was Shawarma eigentlich ist, dass ist das levantische Gegenstück zum Gyrosspieß/Döner. Meistens wird es mit Hähnchen gemacht, dafür haben wir auch schon ein Rezept für Ofen-Shawarma auf dem Blog. Den richtigen Grad Berühmtheit hat Shawarma, glaube ich, durch den Film „The Avengers“ bekommen. In der Postscene, aber auch in einer Kampfszene, sitzen sie nämlich in einem Shawarma-Imbiss. Heute habe ich es mit Rind gemacht, genauer genommen Entrecôte. Dafür habe ich ein ein Kilogramm Stück genommen, dass in dünne Scheiben geschnitten und mit der Marinade im Kühlschrank ziehen lassen. Das Fettauge, was darin ist, ebenso den Fettdeckel habe ich nicht runter genommen, sondern genau so belassen. Das macht zum einen das Shawarma richtig knusprig, zum anderen aber auch super saftig.
Der Drehspieß der Rotisserie von Weber ist super simpel aufzubauen. Auch das Bestücken des Spießes ist total einfach und die beiden Krallen halten das Fleisch gut zusammen, da ist bei uns nichts abgefallen, wie ihr sehen könnt. Das Tolle bei einem Drehspieß ist, dass der Saft bzw. Fett am Grillgut noch einmal langlaufen kann, sodass es noch mehr aufgenommen wird. Für den Drehspieß musstet ihr beim Weber Genesis II das Grillrost bisher entfernen, sodass der Drehspieß mit dem Shawarma (oder anderem Köstlichkeiten) direkt über den Flavorizer Bars läuft. Bei den Modellen aus 2022 hat man dies verbessert und die Roste können im Grill bleiben. Den rechten und linken Brenner habe ich auf ungefähr ein Viertel laufen lassen, sodass ich eine konstante Temperatur von 180°C hatte. Die Einstellung muss bei euch nicht unbedingt passen: Ihr habt vielleicht kälteres Wetter, wärmeres Wetter, etc. Schaut also, dass ihr euch eine Temperatur von 180°C einreguliert.
Der Spieß wird dann nur noch drauf gesetzt und dreht sich ca. anderthalb Stunden lang, bis eine Kerntemperatur von 60°C erreicht ist, sodass wir uns ans Essen machen konnten. Für das Schneiden kann ich euch den Tipp geben, entweder ein elektrisches Messer zu nutzen oder ein wirklich scharfes Kochmesser. Schneidet vom angehaltenen Spieß runter und lasst den Spieß dann nur kurz weiterlaufen, wieder anhalten, etc. Stellt am Besten eine Schale unter den Spieß, direkt auf die Flavorizer Bars, sodass ihr das abgeschnittene Shawarma damit auffangen könnt. Und dann heißt es einfach nur mit Salat, Tzatziki und anderen Leckereien auf einem Fladenbrot genießen.