Als ich Benni fragte, ob er russischen Zupfkuchen mag, sagte er: „Ja, dass ist einer meiner Lieblingskuchen! Ich habe dich schon so oft gefragt, ob du welchen machst…“ Nun ja. Also entweder stellt er seine Fragen in einem Paralleluniversum oder nur dann, wenn ich schlafe. In unseren bald acht Jahren zusammen, kann ich mich an keinen Tag erinnern, an dem er mich nach russischem Zupfkuchen gefragt hätte.
Das es einer seiner Lieblingskuchen ist, liegt relativ nahe, wenn man weiß, dass es ja vom Prinzip her Käsekuchen mit Kakaoteig drunter und drüber ist. Was ich mich dabei immer gefragt habe war, was Russland mit diesem Kuchen zu tun hat. Wusstet ihr, dass russischer Zupfkuchen gar nicht aus Russland kommt?
Ein bisschen Googeln hat mir die Frage beantwortet. Die große, ostwestfälische Backfirma hatte Anfang der 90er einen Wettbewerb ausgeschrieben und dieses Rezept ist eingereicht worden. Später gab es russischer Zupfkuchen auch als Backmischung verkauft. Angeblich sollen die Flecken aus dem Kakaoteig oben drauf aussehen, wie die markanten Zwiebeltürme russisch-orthodoxer Kirchen… Nun ja, ob das so stimmt, kann ja jeder selber beim Zupfen entscheiden.
Das Herstellen des russischen Zupfkuchen finde ich denkbar einfach. Das Komplizierteste ist fast schon den Kuchenboden auszulegen, alles andere ist einfach nur verrühren und einfüllen. Um den Rand mit Teig auszulegen, rolle ich den Teig immer zu einer Wurst und drücken diese dann quasi nach oben hin aus. Dann gehe ich mit dem Finger immer nochmal entlang drücke die Verbindung von Boden zu Rand nochmal dünn, denn das mag ich gar nicht so sehr.
Welchen Quark ihr verwendet, bleibt euch überlassen. Ich habe ihn mit 20%-Speisequark zubereitet, da ich es cremig haben wollte. Mit Magerquark oder gar Skyr funktioniert es auch, je nachdem, was ihr mögt. Für ein extracremiges Erlebnis würde ich Sahnequark verwenden.