Jeder wird im Leben schon einmal Nudelsalat, so wie ich ihn euch heute zeige, gegessen haben. Denn es ist DER Klassiker schlechthin beim Grillen, bei uns an Weihnachten (neben Omas Kartoffelsalat) und überhaupt, denn Nudelsalat geht wirklich immer. Den Nudelsalat wie ich ihn mache, habe ich von meiner Mama übernommen und ob die den von Oma hat, weiß ich gar nicht (glaube aber schon).
Zu Mama muss ich sagen, dass sie jetzt nicht die begnadete Köchin ist, am liebsten gibt sie den Kochlöffel ab, wenn sich die Möglichkeit ergibt. Dennoch hat sie in der Küche ungeahnte Talente. Mit Backen hat sie noch weniger am Hut als mit dem Kochen, dennoch gelingt ihr IMMER (ich wiederhole wirklich immer!!!!) eine Buttercreme perfekt hinzukriegen. Mein Vater, eigentlich Koch und Bäcker in der Familie, ist die nämlich immer (ich wiederhole wirklich immer) abgeschissen und Mama hat sie ohne groß hinschauen oder aufs Rezept achten immer perfekt hingekriegt (ok, das war jetzt viel immer).
Was das Kochen angeht, kann ich von ihr gar kein Signature Dish, wie ich das bei meinen Omas sofort sagen könnte, nennen, am ehesten tatsächlich den Nudelsalat. Kochen ist ihr eigentlich egal, wenn sie nicht Hunger hätte und dann ist mit ihr nicht zu spaßen. Einmal waren Benni und ich zu Besuch und es sollte Oma Sophies Feldhühner geben. Problem: Die Kartoffeln brauchen halt länger, vor allem dann wenn man Hunger hat. Was macht Mama also: „Wir essen jetzt, egal, ob die Kartoffeln durch sind, ich habe jetzt Hunger!“ Ich glaube, das beschreibt Mama am Besten: Pragmatisch – in jeder Hinsicht und ohne Rücksicht auf Verluste.
Der Nudelsalat ist wirklich sehr klassisch gehalten: Salatmayonnaise, saure Gurken, Fleischwurst, Mandarinen und Erbsen. Dazu noch Salz, Pfeffer und wer mag Curry. Apropos Curry, den hat mir Mama tatsächlich vergessen zu nennen und das ist auch nur aufgefallen, weil ich ein Foto des fertigen Salates in den Familienchat gestellt habe. Meine Schwester meinte dann nur, da fehlt noch Curry. Und ich nur: davon hat Mama nichts gesagt. Hat Mama dann auch festgestellt, dass sie mir die Zutat verschwiegen hat. Aber egal, tatsächlich hat es auch so wirklich gut und vor allem wie bei Mama geschmeckt. Und Curry ist ja nichts, was man nicht hinterher noch hinzufügen kann.