Stifado mit Perlzwiebeln
Das Wichtigste in 30 Sekunden
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Zubereitungszeit: ca. 20 Min. aktiv + 2 Std. Schmorzeit
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Schwierigkeit: Einfach (Dank Ofen-Methode)
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Das Besondere: Die geniale Würzung mit Zimt und Nelke trifft auf butterzartes Fleisch.
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Perfekt für: Den gemütlichen Sonntag, wenn du keine Lust auf Rouladen hast.
Immer wenn es draußen wieder dunkler wird, das Wetter merklich abkühlt und die Luft rauer, dann will ich etwas Warmes, Herzhaftes auf dem Tisch haben. Und auch wenn Gulasch oder unser Rouladenbraten sehr verlockend sind, braucht man manchmal etwas Abwechslung auf der Tafel. Vielleicht sogar etwas, was die Küche in Urlaubsduft taucht und gleichzeitig völlig unkompliziert zu machen ist: Ein bisschen Taverne, ein bisschen Mittelmeer, wenig Arbeit und das mitten im Winter. Genau für solche Momente ist unser Stifado mit Perlzwiebeln gemacht.
Im Prinzip ist so ein Stifado der griechische Cousins unseres Gulasch, aber eben mit der mediterranen Persönlichkeit. Zartes Rindfleisch schmort hier mit süßen Zwiebeln in einer Sauce, die nach Zimt, Kreuzkümmel und Rotwein duftet. Und das Beste? Es ist super einfach: Nach dem Anbraten wandert alles in den Ofen. Du hast also Zeit, dich auf die Couch zu lümmeln, während aus der Küche der absolute Wohlfühlduft wandert.
Bei uns brutzelt das Ganze in der Risoli Dr. Green Guss-Kasserolle von Künzi – schwerer Guss verteilt die Hitze perfekt und sorgt dafür, dass nichts ansetzt. Während der Topf im Ofen vor sich hin schmort, kannst du in Ruhe den Tisch decken oder einfach die Füße hochlegen. Dieser griechische Schmortopf ist unsere Antwort auf die ewige Frage: „Was koche ich am Sonntag, das beeindruckt, aber nicht stresst?“
Auch lecker: Unser Boeuf Bourguignon oder der herzhafte Rheinischer Sauerbraten – wenn du auf Schmorgerichte stehst, wirst du diese Klassiker lieben!
Diese Zutaten benötigst du für dein Stifado mit Perlzwiebeln
Um das perfekte Urlaubsfeeling inklusive Wohlfühlessen auf den Tisch zu bringen, brauchst du ein paar wichtige Zutaten:
Das Fleisch: Rindfleisch (Tafelspitz)
Wir verwenden für unser Stifado mit Perlzwiebeln sehr gerne Tafelspitz. Viele kennen das Stück nur gekocht mit Meerrettich, aber als Schmorlfleisch ist es ein absoluter Geheimtipp. Es ist wunderbar durchwachsen, hat eine tolle Fleischfaser und bleibt beim langen Schmoren unglaublich saftig, ohne zu zerfallen. Wenn du keinen Tafelspitz bekommst, kannst du natürlich auch klassisches Gulaschfleisch aus der Rinderschulter nehmen. Wichtig ist nur: Schneide die Würfel nicht zu klein! Wir wollen am Ende ordentliche Stücke auf der Gabel haben.
Die kleinen Diven: Perlzwiebeln
Ohne sie ist es kein Stifado: Die Zwiebeln. Hier scheiden sich die Geister – frisch oder aus dem Glas?
- Frisch: Sie haben einen unvergleichlichen Biss und eine tolle Süße. Aber ja, das Schälen ist Arbeit. Profi-Tipp:Überbrühe die ungeschälten Zwiebeln kurz mit kochendem Wasser, dann flutscht die Schale fast von alleine ab.
- Aus dem Glas: Wenn es schnell gehen muss (z.B. wenn die Kinder schon hungrig sind), sind Perlzwiebeln aus dem Glas völlig in Ordnung. Spüle sie nur gut ab, um den säuerlichen Einlege-Sud loszuwerden.
Rotwein – Nicht irgendein Wein!
Hier kommt der entscheidende Tipp: Nimm einen lieblichen oder halbtrockenen Rotwein, im besten Fall sogar einen Dessertwein! In Griechenland schwört man auf Mavrodaphne, einen süßen Rotwein. Die Süße balanciert die würzigen Gewürze perfekt aus und gibt der Sauce ihre typisch samtige Note. Kein Dessertwein zur Hand? Ein lieblicher Dornfelder oder Spätburgunder tut’s auch. Auf keinen Fall einen trockenen, säurebetonten Wein nehmen – der macht die Sauce bitter.
Gewürze – Der Orient lässt grüßen
Zimt, Kreuzkümmel und Nelken – diese drei Gewürze machen Stifado unverwechselbar. Sie erinnern an die venezianische Vergangenheit des Gerichts und bringen einen Hauch Orient auf den Teller. Der Zimt rundet die Süße der Zwiebeln ab, Kreuzkümmel gibt erdige Würze und die Nelken sorgen für die typische Tiefe. Dazu kommen Lorbeerblätter und Oregano – das klassische griechische Dream-Team. Wenn du magst, probier unser Ungarisches Gulasch – da spielen Gewürze auch eine Hauptrolle!
Tomatenmark – Die geheime Röstaromen-Quelle
Tomatenmark wird oft unterschätzt, aber hier ist es Gold wert! Wichtig: Röste es separat an, bis es dunkel und karamellisiert ist. Das bringt intensive Röstaromen und gibt der Sauce ihre charakteristische Tiefe. Niemals das Tomatenmark einfach so in die Flüssigkeit rühren – das wäre verschenktes Geschmackspotenzial!
Die 5 Geheimnisse für das perfekte Stifado
Damit dein Stifado mit Perlzwiebeln garantiert gelingt und nicht einfach nur eine „Suppe mit Fleisch“ wird, haben wir hier unsere wichtigsten Tipps für dich:
- Das Mehl-Massaker vermeiden: Wir wenden das Fleisch vor dem Anbraten in einer Mischung aus Mehl und Gewürzen. Das hat zwei Vorteile: Die Gewürze rösten direkt am Fleisch an (mehr Aroma!) und das Mehl sorgt später ganz automatisch für eine sämige Bindung der Sauce.
- Mut zur Hitze beim Tomatenmark: Wenn du das Tomatenmark in den Topf gibst, lass es kurz „schwitzen“. Es muss am Topfboden leicht anrösten. Dadurch verliert es die spitze Säure und entwickelt eine herrliche, dunkle Süße und Farbe.
- Der süße Wein: Ein klassisches Stifado liebt Süße. Verwende am besten einen lieblichen Rotwein oder sogar einen Dessertwein (wie Mavrodaphne). Ein trockener Bordeaux wäre hier fehl am Platz. Die Süße des Weins harmoniert perfekt mit den Zwiebeln und dem Zimt.
- Säure-Kick am Schluss: Da wir süßen Wein und süße Zwiebeln haben, brauchen wir einen Gegenspieler. Schmecke am Ende unbedingt mit etwas Balsamico oder (unser Geheimtipp!) Zuckerrübensirup ab. Das bringt die Balance.
- Zeit ist Geschmack: Wir geben dem Gericht 2 Stunden im Ofen. Versuche nicht, das abzukürzen. Das Bindegewebe im Fleisch braucht diese Zeit, um zu Gelatine zu schmelzen und butterweich zu werden.
Was unser Rezept besonders macht
Bei uns läuft Stifado nicht auf dem Herd, sondern im Ofen – und das hat einen genialen Vorteil: Nach dem Anbraten kannst du dich entspannt zurücklehnen. Der Ofen reguliert die Temperatur perfekt, nichts brennt an und du musst nicht ständig umrühren. Einfach Deckel drauf und zwei Stunden warten, während in deiner Küche der Duft von Zimt, Kreuzkümmel und geschmortem Fleisch weht.
Auch die Gewürzmischung direkt am Fleisch beim Mehlieren ist eine echte Geschmacksexplosion. Und genau diese einfache Art von Rezepten lieben wir: Wenig Aufwand, aber maximaler Geschmack. Und wenn du Lust auf noch mehr internationale Schmorgerichte hast, dann probier doch mal unser Boeuf Bourguignon.
Die Risoli Dr. Green Guss-Kasserolle von Künzi ist dabei unser Favorit – schwer, mit perfekter Wärmeverteilung und einem Glasdeckel, durch den du den Garvorgang beobachten kannst. Gusseisen speichert die Hitze gleichmäßig und sorgt dafür, dass alles schön sanft schmort.
Ein weiterer Trick aus unserer Küche: Wir runden das Stifado am Ende mit einem Schuss Zuckerrübensirup oder Balsamico ab. Das hebt die Aromen noch mal auf ein neues Level und gibt der Sauce diese samtige, leicht süßliche Note, die so wunderbar zu den Perlzwiebeln passt.
Das Stifado mit Perlzwiebeln ist übrigens perfekt für Gäste, denn es schmeckt am nächsten Tag noch besser! Die Aromen haben Zeit, sich zu verbinden, und das Fleisch wird noch zarter. Einfach aufwärmen und servieren – beim Klassischer Schweinebraten funktioniert das übrigens genauso!
Schritt-für-Schritt zum griechischen Genuss
Hier kommt der Fahrplan für dein perfektes Sonntagsessen. Heiz schon mal den Ofen vor!
Vorbereitung (ca. 20 Minuten): Zuerst kümmern wir uns um das Fleisch. Tupfe den Tafelspitz (oder dein Rindergulasch) gut trocken. Befreie es von groben Sehnen, aber lass ruhig etwas Fett dran – das ist Geschmacksträger! Schneide es in ca. 3-4 cm große Würfel. (Die Abschnitte müssen nicht weggeschmissen werden, ich nutze sie häufig noch zum scharfen Anbraten oder lasse sie sogar beim Schmoren drin, denn sie geben Geschmack. Vor dem Servieren einfach rausnehmen).
In einer Schüssel mischst du das Mehl mit Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel, Zimt, der gemahlenen Nelke und dem Oregano. Gib die Fleischwürfel dazu und wende sie so lange, bis jedes Stück rundherum mit dieser aromatischen Schicht bedeckt ist.
Jetzt geht es den Zwiebeln an den Kragen: Schäl die Perlzwiebeln (oder lass die aus dem Glas abtrocknen) und pell den Knoblauch. Den Knoblauch kannst du ganz lassen oder grob halbieren.
Anbraten (ca. 10 Minuten): Heize deinen Ofen auf 140°C Umluft vor. Nimm deinen Bräter (wir lieben hier wie gesagt die Risoli Kasserolle) und erhitze ca. 2 EL Olivenöl oder Butterschmalz darin richtig stark. Brate das bemehlte Fleisch portionsweise scharf an. Es soll Farbe bekommen! Gib dann die Zwiebeln und den Knoblauch dazu und röste sie kurz mit an.
Das Finish vor dem Ofen: Schieb Fleisch und Zwiebeln etwas an den Rand, sodass in der Topfmitte Platz ist. Gib das Tomatenmark dort hinein und röste es kurz an, bis es dunkelrot duftet. Lösche das Ganze nun mit einem ersten Schluck vom süßen Rotwein und der Rinderbrühe ab. Dabei kräftig den Bratensatz vom Boden lösen, denn da steckt der ganze Geschmack drin. Gib die stückigen Tomaten und die Lorbeerblätter hinzu. Rühre gut um.
Schmoren (2 Stunden entspannen): Deckel drauf und ab in den Ofen damit. Für 2 Stunden kannst du das Stifado mit Perlzwiebeln nun vergessen. Nach der Zeit holst du den Topf raus (Vorsicht, heiß!). Probier die Sauce. Ist sie dir noch zu flüssig? Dann misch einfach etwas Speisestärke mit kaltem Wasser, rühre es ein und koch das Ganze auf dem Herd kurz auf. Zum Schluss schmeckst du mit etwas Essig, Balsamico oder einem Klecks Zuckerrübensirup ab. Das rundet die Sauce perfekt ab.
Dazu passt am besten Kartoffelpüree, Salzkartoffeln, Reis oder frisches Weißbrot. Und als Vorspeise? Ein Griechischer Bauernsalat oder Tzatziki machen das Griechenland-Feeling perfekt!
- 1 kg Rindfleisch z. B. Tafelspitz oder Gulaschfleisch
- 500 g Perlzwiebeln frisch oder aus dem Glas
- 6 Zehen Knoblauch
- Olivenöl oder Butterschmalz zum Anbraten
- 1 EL Tomatenmark
- 400 ml Rotwein am besten süß/lieblich
- 300 ml Rinderbrühe
- 200 g stückige Tomaten Dose
- 4 Lorbeerblätter
- 2 EL Essig Balsamico oder Zuckerrübensirup
- Optional: Speisestärke zum Binden
Für die Gewürzmischung:
- 1 EL Mehl
- 1 TL Kreuzkümmel
- 1 TL Zimt
- 0,5 TL gemahlene Nelken
- 1 EL Oregano
- Salz & Pfeffer
🥘 Zubereitung
- Fleisch vorbereiten & würzen: Nimm 1 kg Rindfleisch (z. B. Tafelspitz), tupfe es trocken und schneide es in grobe Würfel. In einer Schüssel vermengst du 1 EL Mehl mit 1 TL Kreuzkümmel, 1 TL Zimt, 0,5 TL gemahlene Nelken, 1 EL Oregano sowie Salz und Pfeffer. Wende die Fleischwürfel darin, bis alles gut bedeckt ist.
- Gemüse & Ofen: Heize den Backofen auf 140 °C Umluft vor. Schäle 500 g Perlzwiebeln (oder lass sie abtropfen, falls aus dem Glas) und ziehe 6 Zehen Knoblauch ab.
- Anbraten: Erhitze reichlich Olivenöl in einem ofenfesten Bräter (z. B. Risoli Guss-Kasserolle). Brate das Fleisch darin scharf an. Gib die vorbereiteten Perlzwiebeln und den Knoblauch dazu und röste sie kurz mit.
- Ablöschen: Schieb alles an den Rand, gib 1 EL Tomatenmark in die Mitte und röste es kurz an. Lösche mit 400 ml süßem Rotwein und 300 ml Rinderbrühe ab. Rühre 200 g stückige Tomaten (Dose) und 4 Lorbeerblätter unter.
- Schmoren: Deckel drauf und ab in den Ofen für 2 Stunden.
- Finish: Falls die Sauce zu flüssig ist, koche sie kurz mit etwas Speisestärke auf. Schmecke zum Schluss mit 2 EL Essig (oder Balsamico/Zuckerrübensirup) ab.
Nährwertangaben pro Portion (ca.)
Häufige Fragen kurz beantwortet
Absolut! Schmorgerichte wie dieses schmecken aufgewärmt oft sogar noch besser. Frier es portionsweise ein – perfekt für stressige Tage im Homeoffice.
Ein trockener Wein geht zur Not auch, aber authentischer wird es mit einem lieblichen Rotwein (z.B. Imiglykos) oder einem griechischen Dessertwein wie Mavrodaphne. Die Süße ist wichtig für den Geschmack!
Für die Optik und den typischen Geschmack: Ja. Wenn du gar keine bekommst, kannst du auch kleine Schalotten nehmen oder normale Zwiebeln in grobe Spalten schneiden – das verändert aber den Charakter des Gerichts etwas.
Jedes Fleisch ist anders. Wenn es noch nicht zart ist: Deckel wieder drauf und gib ihm noch 30 Minuten. Rindfleisch braucht Geduld, wird aber immer weich, wenn man ihm Zeit gibt.
Klassisch isst man in Griechenland oft Kritharaki (Reisnudeln) oder Kartoffeln dazu. Aber auch ein cremiges Kartoffelpüree ist ein Traum dazu, um die viele Sauce aufzunehmen.
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