Es war einmal vor langer, langer Zeit … so beginnen in Deutschland alle Märchen, doch wie ich zu meinem Kaninchenbraten kam, diese Geschichte ist wahr. Und auch wenn sie nicht so appettitlich ist, der Branten ist es dennoch.
Kaninchenbraten und ich haben eine sehr spezielle Beziehung zueinander. Nicht, dass ich es nicht essen will, damit habe ich keine Probleme. Nein, Kaninchen und ich nun ja, wo fange ich da an …
Meine Kindheit
Ich hatte eine sehr glückliche Kindheit und bin extrem behütet aufgewachsen. Zu so einer Kindheit gehören auch Tiere und wir hatten ein paar davon. Da gab es zuerst einmal Piep. Piep war ein Kanarienvogel, uns zugeflogen (da war ich erst anderthalb Jahre alt) und irgendwann flog er auch uns davon. Dann gab es noch Puk: Puk war die Katze meines Vaters. Sie lebte komplett draußen, wurde von meinen Großeltern versorgt und war nicht sonderlich zutraulich (tote Mäuse brachte sie dennoch vorbei).
Irgendwann kamen noch mehr Kanarienvögel hinzu. Die lebten in einer Voliére, bis mein Bruder beim Käfigputzen vergaß die Tür zu schließen … Und dann kamen die Kaninchen.
Unsere beiden Riesenkaninchen – der Beginn des Kaninchenbraten
Diese Kaninchen namens Sissi und Charly waren keine kleinen, zierlichen Dinger. Nein, sie waren deutsche Riesenkaninchen, richtige Kawensmänner, die wir voller Stolz an Katzenleinen durch den Garten führten. Irgendwann wurden sie aber zu groß, wir verkauften sie einer Bekannten. Dafür bekamen wir kleinere Kaninchen, die wiederum auch Kaninchen bekamen. Das ging so lange bis der Bock wegen eines nächtlichen Marderbesuchs an einem Herzinfarkt starb. Damit war es mit den Kaninchen vorbei. Dann kam noch eine Katze: Cindy. Diese stelle sich nach einem Verkehrsunfall als Bert herausstellte und dann kam unser geliebter Hund, Wauzi. Ihr seht, ich bin mit allerlei Getier aufgewachsen, nach dem Hund kam aber nichts mehr dazu.
Weswegen ich euch das alles erzähle und was das mit dem Kaninchenbraten zu tun hat
Also, es begab sich zu der Zeit als wir neue Kaninchen bekommen hatten. Damals machten meine Eltern/mein Vater an Ostern „Osterpute“. Ich hatte zuvor noch nie von einer Pute gehört oder diese gesehen (Internet gab es ja noch nicht). Und wir Kinder langten Ostern richtig zu. Die Osterpute war richtig lecker, also wirklich richtig lecker. Komischerweise aß meine Mutter nichts bzw. nur die Beilagen. Jedes Jahr lagen wir drei Kinder meinen Eltern in den Ohren doch bitte zu Ostern die „Osterpute“ zu machen. Interessanterweise gab es die aber nie wieder.
Wir spulen zehn Jahre vor: Ich war mittlerweile in der 12. Klasse, der Abijahrgang vor mir hatte gerade seinen Abschluss und ich kam mit der Abizeitung und den dazugehörigen Charakteristika der einzelnen Abiturienten nach Hause. Meine Mutter war bereits daheim und ich sagte ihr: „Schau mal, Mama, XY hat erst vor kurzem erfahren, dass sie ihr eigenes Kaninchen gegessen hat!“
Meine Mutter erwiderte daraufhin nur: „Theres, erinnerst du dich noch an die leckere Osterpute vor Jahren?“ Ich: „Ja, klar, die habt ihr ja nie wieder gemacht, können wir die nicht noch einmal machen?“ Mama: „Das waren Charly und Sissi!“
Mir fiel daraufhin natürlich erstmal alles aus dem Gesicht. Und wie sich dann beim Abendbrot in familiärer Runde rausstellte, waren es wirklich unsere Kaninchen, die alibimäßig an die Bekannte verkauft wurden, um dann als „Osterpute“/ Kaninchenbraten wieder aufgetischt zu werden.
Wir möchten noch über die Zutaten reden
Wir haben ja nun seit einer Weile unsere tolle Zutatenkunde und die wollen wir auch bei allen unseren Rezepten haben, also auch bei unserem Kaninchenbraten.
Kaninchenrücken: Kaninchenfleisch ist zart, fettarm und hat einen feinen, leicht süßlichen Geschmack, der gut mit kräftigen Gewürzen und einer reichhaltigen Sauce harmoniert. Da Kaninchenfleisch wenig Fett enthält, ist es wichtig, es schonend zu garen, damit es nicht austrocknet. Die richtige Zubereitungstechnik, wie das Anbraten in Butterschmalz und das langsame Schmoren im Ofen, trägt entscheidend dazu bei, dass das Fleisch saftig und aromatisch bleibt.
Butterschmalz: Butterschmalz ist ein hervorragendes Bratfett, das sich besonders für die Zubereitung von Fleisch eignet, da es hoch erhitzbar ist und gleichzeitig den typischen Buttergeschmack beibehält. Es ist zudem frei von Laktose, was es für Personen mit Unverträglichkeiten geeignet macht.
Suppengrün: Das Suppengrün, bestehend aus Sellerie, Möhren und Lauch, bildet die Basis der Sauce und sorgt für eine tiefe, vielschichtige Aromatik.Frisches Suppengrün intensiviert den Geschmack der Sauce und bringt natürliche Süße und Würze mit sich.
Rotwein: Rotwein ist ein klassischer Bestandteil von Schmorgerichten und verleiht der Sauce eine tiefe, reichhaltige Note. Wähle einen trockenen Rotwein von guter Qualität, der auch zum Trinken geeignet ist – schließlich wird der Geschmack des Weins in der Sauce konzentriert. Ein mittelkräftiger bis kräftiger Wein, wie ein Merlot oder Spätburgunder, passt besonders gut zu Kaninchen.
Lorbeerblatt und Gewürze: Lorbeerblatt, Nelke, Wacholderbeeren und Majoran sind klassische Gewürze, die in Schmorgerichten für eine warme, würzige Grundnote sorgen. Die Gewürze am besten in einer Gewürzkugel oder einem Teefilter mitgaren, um sie nach dem Schmoren leicht entfernen zu können.
Nun aber zum Kaninchenbraten
Trotz dieser Geschichte esse ich heute auch noch sehr gern Kaninchen. Es ist mager, lässt sich gut in den Alltag einbinden und ist nahrhaft. Ich wollte unbedingt den Kaninchenbraten, also known as Osterpute, wieder machen, weil es einfach richtig lecker war. Dafür habe ich mich für europäisches Kaninchen entschieden. Hier könnt ihr Teilstücke oder ganzes Kaninchen verwenden. Bei uns sind als Kaninchenbraten Stücke vom Rücken und der Keule in den Schmortopf gewandert.
Der Kaninchenbraten wird eigentlich ganz klassisch gemacht, wie ein normaler Schweinebraten oder Rinderbraten auch. Die Teile des Kaninchens werden ordentlich mit Senf eingerieben und zusammen mit dem Suppengemüse angebraten und anschließend geschmort. Aber das werdet ihr jetzt ja auch ausführlich im Rezept sehen. Wer noch eine andere Rezeptidee für Kaninchen möchte, für den hätten wir unseren Sauerbraten vom Kaninchen.
Das Suppengemüse klein schneiden und fein würfeln oder über einen Hobel in Julienne schneiden.Den Backofen auf 160°C Umluft vorheizen.
Den Kaninchenrücken parieren (von Sehnen oder anderen Dingen befreien) und rundherum mit Senf einstreichen. Das Butterschmalz in einem Schmortopf heiß werden lassen und Bacon und Kaninchen von allen Seiten goldbraun anbraten. Herausnehmen und kurz beiseite stellen.
In dem Bratensatz das kleingeschnittene Gemüse und Zwiebel und Knoblauch andünsten, dann mit dem Tomatenmark kurz anrösten. Den Rotwein hinzugeben und alles gut vom Boden damit ablösen, kurz einkochen lassen und dann Kaninchen wieder hinzugeben.
Brühe hinzugeben, sowie die restlichen Gewürze (am Besten in einer Gewürzkugel, dann kann man es besser herausfischen, es geht auch ein Teefilter), etwas Salz und Pfeffer hinzugeben. Alles aufkochen lassen und dann Deckel drauf geben und in den Ofen geben für gute 90-120 Min schmoren.
Das Kaninchen aus dem Ofen holen und kurz beiseite legen. Mit einem Pürierstab das ganze Gemüse klein pürieren und mit der Sahne vermengen. Mit Salz, Pfeffer und Ahornsirup abschmecken. Das Kaninchen wieder hineingeben und zusammen servieren.
Gibt es besondere Tipps, um den Wildgeschmack von Kaninchenbraten zu mildern, besonders für Personen, die zum ersten Mal Kaninchen probieren?
Um den Wildgeschmack zu mildern, kann man das Kaninchen vor der Zubereitung in Buttermilch einlegen oder es mit milden Gewürzen und Kräutern marinieren. Auch die Kombination mit süßen Komponenten wie Honig oder Apfel kann den Geschmack abrunden.
Welche Getränke empfehlen sich als Begleitung zu Kaninchenbraten, und gibt es spezielle Weinempfehlungen?
Leichte Rotweine wie Pinot Noir, Chardonnay oder auch ein Rosé eignen sich gut als Begleitung zu Kaninchenbraten. Die fruchtigen Noten und die leichte Säure ergänzen die delikaten Aromen des Fleisches.
Kann man Kaninchenbraten auch mit anderen Fleischsorten kombinieren, und welche Empfehlungen gibt es dafür?
Ja, Kaninchenbraten lässt sich gut mit anderen Fleischsorten kombinieren. Zum Beispiel kann man es mit Speck umwickeln oder mit Hühnchen in einem Bräter zubereiten, um unterschiedliche Aromen zu vereinen.
Welche Teile des Kaninchens eignen sich am besten für einen Braten, und wie bereitet man sie vor?
Die Keulen und der Rücken des Kaninchens eignen sich am besten für einen Braten. Diese werden vorbereitet, indem man sie sorgfältig auslöst, häutet und von überschüssigem Fett befreit.
Was ist ein Kaninchenbraten, und wie unterscheidet er sich geschmacklich von anderen Fleischsorten?
Ein Kaninchenbraten ist ein Gericht, bei dem Kaninchenfleisch gebraten wird. Geschmacklich zeichnet es sich durch zartes, mageres Fleisch aus, das einen milden, leicht süßlichen Geschmack hat, vergleichbar mit Geflügel.
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