Muhammara: Unser liebstes Paprika Dip Rezept
Das Wichtigste in 30 Sekunden
- Zubereitungszeit: 45 Minuten (davon 20 Minuten aktiv)
- Schwierigkeit: Einfach
- Das Besondere: Intensive Röstaromen, die perfekte Balance aus fruchtigem Granatapfelsirup & Tahini und super schnell im Hochleistungsmixer zubereitet.
- Perfekt für: Grillabende, Meze-Platten, als würziger Brotaufstrich oder zur Resteverwertung.
Wir lieben die arabische und levantinische Küche! Diese Vielfalt an Aromen, Gewürzen und die Geselligkeit einer großen Meze-Tafel – einfach herrlich. Umso verrückter ist es, dass uns dieser Dip so lange verborgen geblieben ist. Muhammara ist für uns die absolute Neuentdeckung dieses Jahres! Es war Liebe auf den ersten Bissen.
Was uns sofort begeistert hat: Dieser Paprika Walnuss Dip ist nicht nur unglaublich aromatisch, sondern auch blitzschnell gemacht und die perfekte Verwertung für Paprika, die vielleicht schon etwas schrumpelig geworden sind und dringend weg müssen.
Dieser Dip vereint alles, was wir lieben: Er ist würzig, fruchtig, nussig, leicht scharf und hat eine feine Säure. Er ist der unangefochtene Star auf jeder Grillplatte und eine geniale Ergänzung zu Klassikern wie Hummus oder unserem Auberginendip. Wir haben ein wenig getüftelt, um die für uns perfekte Balance zu finden, und dieses Rezept wollen wir heute mit dir teilen.
Die wichtigsten Zutaten für dein Muhammara
Das Rezept ist genial einfach, aber es lebt von der Qualität der Zutaten. Hier sparen wir nicht am Geschmack, denn genau diese Komponenten machen den Unterschied zwischen einem „netten Dip“ und einem „Wow, was ist DAS denn?!“-Erlebnis.
Rote Paprika – Der Star mit Röstaromen
Die Basis für jedes gute Muhammara sind Paprika. Wie gesagt: Das Rezept ist ideal, um auch Exemplare zu verwerten, die nicht mehr topfrisch aussehen. Wir verwenden am liebsten rote Spitzpaprika, da sie oft etwas süßer sind. Das A und O ist das Rösten! Wir schieben sie bei uns unter den Grill im Ofen, bis die Haut fast schwarz ist und Blasen wirft. Dieser Schritt entlockt der Paprika diese tiefe, leicht rauchige Süße. Man kann das Rösten auch super in einem Pizzaofen oder auf dem offenen Grill machen, wenn man die Geräte eh gerade angeschmissen hat.
Walnüsse – Für den nussigen Biss
Walnüsse geben dem Dip nicht nur seinen unverwechselbaren Geschmack, sondern auch die Textur. Wir rösten die ganzen Kerne zusammen mit den Semmelbröseln in einer Pfanne (oder kurz im Ofen) leicht an. Das intensiviert das nussige Aroma enorm. Achte darauf, dass sie nicht zu dunkel werden, sonst schmecken sie bitter.
Granatapfelsirup – Das fruchtig-saure Herzstück
Diese Zutat ist unverhandelbar! Granatapfelsirup (manchmal auch als Granatapfelmelasse bekannt) findest du im türkischen oder arabischen Supermarkt. Er bringt diese fantastische, sirupartige Süße und gleichzeitig eine intensive Säure mit, die den Dip perfekt ausbalanciert. Bitte nicht mit Grenadine (dem Barsirup) verwechseln! Achtet beim Kauf auch darauf, dass es nicht nur Glukose- oder Fruktosesirup beinhaltet.
Tahini & Semmelbrösel – Die perfekte Cremigkeit
Während die Semmelbrösel (Paniermehl geht auch) den Dip binden und ihm Struktur geben, sorgt das Tahini (Sesampaste) für eine wunderbare Cremigkeit und eine nussig-herbe Tiefe. Es rundet den Geschmack ab und macht das Muhammara so richtig schön satt und vollmundig.
Pul Biber & Sumach – Die orientalische Würze
Hier kommt der Feinschliff: Pul Biber (türkische Chiliflocken, oft aus Aleppo-Chili) sorgt für eine angenehme, fruchtige Schärfe, die nicht einfach nur brennt, sondern Aroma mitbringt. Sumach (Essigbaumgewürz) ist unsere zweite Geheimwaffe neben dem Granatapfelsirup. Es steuert eine trockene, zitronige Säure bei, die den Dip auf ein neues Level hebt.
Die 3 Geheimnisse für perfektes Muhammara
Muhammara ist einfach, aber ein paar kleine Handgriffe entscheiden über Sieg oder Niederlage. Mit diesen Tipps gelingt dir der perfekte Paprika Walnuss Dip garantiert.
- Das Häuten muss einfach gehen! Der wichtigste Trick beim Paprikarösten: Sobald das Blech aus dem Ofen kommt, gibst du die heißen Paprikaschoten sofort in eine Schüssel und deckst diese direkt mit Frischhaltefolie oder einem Deckel ab. Durch den entstehenden Dampf löst sich die Haut beim Abkühlen fast von allein. Kein mühsames Herumzupfen!
- Rösten, Rösten, Rösten! Wir rösten nicht nur die Paprika. Auch der Knoblauch kommt mit aufs Blech und wird im Ofen wunderbar süß und mild. Und wie oben erwähnt: Die Walnüsse und Semmelbrösel kurz in der Pfanne anzurösten, bis sie duften, setzt ein Maximum an Aroma frei. Dieser Schritt dauert nur 3 Minuten, macht aber einen riesigen Unterschied.
- Die richtige Konsistenz: Paste, kein Brei! Wir lieben es, wenn das Muhammara cremig ist, aber noch eine leichte Textur hat. Es soll kein feiner Babybrei werden. Das gelingt am besten, wenn man die Zutaten nicht „totmixt“. Wir regeln das über eine kurze Mixdauer bei niedriger Stufe in unserem Hochleistungsmixer.
Was unser Rezept besonders macht
Neben der ausgewogenen Würze aus Sumach, Pul Biber und Granatapfelsirup ist für uns die Zubereitung entscheidend. Das Rezept ist perfekt auf einen Hochleistungsmixer wie dem Vitamix ausgelegt, weil er die gerösteten Nüsse und die Paprika in Sekundenschnelle zu einer perfekten, homogenen Paste verbindet, ohne dass es breiig wird.
Wir nutzen dafür ja schon seit Jahren unseren Vitamix Ascent 3500, der einfach ein Kraftpaket ist. Was wir an ihm für dieses Rezept besonders lieben: Wir können die Geschwindigkeit perfekt kontrollieren. Wie im Rezept beschrieben, lassen wir ihn auf Stufe 3 für nur etwa 15 Sekunden laufen. So bekommen wir diese cremige, aber eben noch leicht texturierte Paste hin – und keinen feinen Brei. Der A3500 gibt uns da einfach die volle Kontrolle über die Textur, was bei Dips wie diesem Gold wert ist. Den Mixer haben wir damals über unseren Werbepartner, die Künzi AG, bezogen. Falls du also auch schon länger mit so einem Power-Mixer liebäugelst: Schaut unbedingt mal im Onlineshop von Künzi vorbei, denn wir haben auch einen Rabattcode für euch! Mit Gernekochen sparst du 15% im gesamten Onlineshop von Künzi.
Aber keine Sorge: Das Rezept funktioniert auch mit einem guten Pürierstab oder einem Multizerkleinerer. Du musst eventuell nur etwas öfter die Masse vom Rand schieben und die Mixdauer anpassen.
Wenn du den Dip fertig hast, serviere ihn unbedingt zu frisch gebackenem Pide – Hefeteigschiffchen auf Türkisch – eine unschlagbare Kombination!
Schritt-für-Schritt: So gelingt der Paprika Walnuss Dip
Dieser Dip ist wirklich einfach in der Vorbereitung. Das meiste erledigt der Backofen.
1. Vorbereitung (ca. 5 Minuten)
Zuerst heizt du den Backofen auf 200°C Grillfunktion vor. Halbiere die Paprikaschoten, entferne das Kerngehäuse und lege sie mit der Hautseite nach oben auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech. Schäle die Knoblauchzehen und lege sie einfach mit auf das Blech.
2. Das Rösten im Ofen (ca. 15-20 Minuten)
Jetzt kommt der wichtigste Teil: Sprühe alles mit etwas Olivenöl ein und schiebe das Blech in den heißen Ofen. Röste das Gemüse so lange, bis die Haut der Paprika dunkel wird, fast schwarz ist und deutliche Blasen wirft.
3. Paprika schwitzen lassen (ca. 15 Minuten Abkühlzeit)
Nimm das Blech heraus. Gib die heißen Paprikahälften (den Knoblauch kannst du beiseitelegen) sofort in eine Schüssel und decke sie luftdicht mit Frischhaltefolie ab. Lass sie etwa 15 Minuten stehen. In dieser Zeit kannst du Schritt 4 erledigen. Alternativ kannst du auch einen Gefrierbeutel nehmen und die Paprika darin auskühlen lassen.
4. Nüsse und Brösel anrösten (ca. 5 Minuten)
Gib die Walnusskerne und die Semmelbrösel in eine Pfanne ohne Fett. Röste beides bei mittlerer Hitze unter Beobachtung an, bis es anfängt zu duften. Vorsicht, die Semmelbrösel verbrennen schnell! Sofort aus der Pfanne nehmen und beiseitestellen.
5. Häuten und Mixen (ca. 5 Minuten)
Durch das „Schwitzen“ kannst du die Haut der Paprika jetzt ganz einfach abziehen. Gib das Paprika-Fruchtfleisch, den gerösteten Knoblauch, die gerösteten Walnüsse und Semmelbrösel sowie alle anderen Zutaten (Granatapfelsirup, Tahini, Tomatenmark, Pul Biber, Sumach, Salz, Olivenöl) und den Saft der Zitrone in den Vitamix (oder einen anderen Hochleistungsmixer).
Wir lassen ihn auf Stufe 3 für nur ca. 15 Sekunden laufen und helfen mit dem Stößel nach. So entsteht eine homogene, „angenehme Paste“, die aber nicht zu fein püriert wird.
6. Abschmecken und Servieren
Schmecke das Muhammara ab. Fehlt noch etwas Salz? Ein Hauch mehr Zitrone? Es sollte jetzt schon unglaublich lecker sein. Fülle es in eine Schale, träufle noch etwas gutes Olivenöl darüber und dekoriere es mit frischen Granatapfelkernen und gehackter Petersilie.
Dazu passt es perfekt als Teil einer gemischten Vorspeisenplatte, vielleicht mit unseren Antipasti aus der Heißluftfritteuse oder unser selbstgemachtes Fladenbrot.
- 4 Paprikaschoten rot
- 4 Zehen Knoblauch
- 60 g Semmelbrösel
- 100 g Walnüsse ganz
- 80 g Granatapfelsirup
- 2 EL Tahini
- 2 EL Tomatenmark
- 1 TL Pul Biber Chiliflocken
- 0,5 TL Sumach
- 1 Zitrone
- Salz
- 1 TL Olivenöl
- Für die Deko: Granatapfelkerne und Petersilie
🥘 Zubereitung
- Backofen auf 200°C Grillfunktion vorheizen. Paprika halbieren, entkernen und mit der Haut nach oben auf ein Blech legen. Knoblauchzehen schälen und dazulegen. Mit Olivenöl besprühen.
- Im Ofen ca. 15-20 Minuten rösten, bis die Paprikahaut schwarz wird und Blasen wirft.
- Paprika sofort in eine Schüssel geben und mit Frischhaltefolie luftdicht abdecken. 15 Minuten „schwitzen“ lassen.
- In der Zwischenzeit Walnüsse und Semmelbrösel in einer Pfanne ohne Fett bei mittlerer Hitze goldbraun anrösten. Sofort aus der Pfanne nehmen.
- Die Haut der Paprika abziehen (sollte nun leicht gehen).
- Paprika-Fruchtfleisch, gerösteten Knoblauch, die gerösteten Walnüsse & Semmelbrösel, Granatapfelsirup, Tahini, Tomatenmark, Pul Biber, Sumach, Salz, Olivenöl und den Saft einer Zitrone in einen Hochleistungsmixer (z.B. Vitamix) geben.
- Auf niedriger bis mittlerer Stufe (z.B. Vitamix Stufe 3) für ca. 15 Sekunden zu einer cremigen, aber noch leicht texturierten Paste verarbeiten. Mit dem Stößel nachhelfen.
- Muhammara final mit Salz und Zitrone abschmecken.
- In eine Schale füllen und mit Granatapfelkernen, gehackter Petersilie und einem Schuss gutem Olivenl garniert servieren.
Nährwertangaben pro Portion (ca.)
Häufige Fragen kurz beantwortet
Muhammara ist ein würziger Dip (eine Paste) aus der levantinischen Küche, der ursprünglich wohl aus Aleppo in Syrien stammt. Die Hauptzutaten sind immer geröstete rote Paprika, Walnüsse, Granatapfelsirup und meist Semmelbrösel zur Bindung.
Es ist ein klassischer Teil einer Meze-Platte und schmeckt fantastisch zu frischem Fladenbrot, Pide oder Baguette. Wir lieben es aber auch als würzige Sauce zu gegrilltem Fleisch (z.B. Köfte), zu Halloumi oder als genialer Brotaufstrich für Sandwiches. Probiere es auch mal zu Gözleme – Türkische Teigtaschen!
In einem luftdichten Behälter im Kühlschrank hält sich der Dip problemlos 4-5 Tage. Wir finden sogar, dass er am zweiten Tag, wenn er richtig durchgezogen ist, fast noch besser schmeckt.
Wir sagen: Ja, unbedingt! Die Haut wird beim Mixen oft zu zähen, kleinen Fetzchen, die sich unangenehm im Mund anfühlen. Für eine feine, cremige Paste ist das Häuten unerlässlich. Mit unserem Trick (in der Schüssel dämpfen) ist das auch wirklich kein Aufwand.
Puh, schwierig. Der Granatapfelsirup ist geschmacklich eigentlich nicht zu ersetzen, da er diese einzigartige süß-saure Note hat. Wenn du ihn absolut nicht findest, könntest du notfalls mit einer Mischung aus Balsamico-Creme (für die Süße und Säure) und etwas Honig experimentieren, aber es wird den Geschmack deutlich verändern.
Lust aufs Nachkochen?
Wir hoffen, wir konnten dir so richtig Lust auf unsere Muhammara-Neuentdeckung machen. Für uns ist er ein absolutes Muss bei jedem Grillabend und rettet uns auch oft als schneller, aber raffinierter Dip, wenn sich spontan Besuch ankündigt.
Wenn du das Rezept ausprobierst, lass uns unbedingt wissen, wie es dir geschmeckt hat! Wir freuen uns immer riesig über Kommentare hier auf dem Blog oder wenn du uns auf Instagram (@gernekochen) auf deinen Bildern markierst.
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