Ich muss jetzt mal meinem Unmut ein wenig Luft machen, bevor ihr auf das Rezept kommt. Als Kind gab es eine Zeit im Jahr, die ich sehr geliebt habe. Diese Zeit begann mit Sankt Martin am 11. November und endet an Heilige-Drei-Könige am 6. Januar. Ich fand diese Zeit wunderbar, es wurde früh dunkel, es gab herzhaftes Essen und meine Großeltern machten den Kamin an. Sankt Martin fand ich immer toll, von der sozialen Botschaft dieses Festes sollten wir uns in der heutigen Zeit nochmal eine Scheibe abschneiden. Im Kindergarten wurden Laternen gebastelt, meist ging aber der Leuchtstab schnell kaputt oder die Batterie leer. Und wenn man dann an St. Martin durch die Nachbarschaft ging, alles war dunkel, nur die Laterne leuchtete und man sang seine Martinslieder, um Süßigkeiten abzustauben, hatte das etwas sehr Erhebendes.
Als ich meine Wohnung hier im Rheinland bezog, dachte ich, St. Martin würde hier hoch im Kurs stehen, welch eine Täuschung. Ich lag hier am 31. Oktober nichts ahnend auf meiner Couch und auf einmal klingelte es. Die Gegensprechanlage schrie mir ein „Süßes oder Saures“ entgegen und ich dachte, ich bin im falschen Film. Wie sich später herausstellte, ging hier keiner an St. Martin rum, aber an Halloween waren alle dabei. Ich finde sowas schade. Nicht zuletzt erlebe ich im Unterricht, wenn ich nach der Bedeutung des 31. Oktober frage (und falls ihr es selbst nicht wisst, googelt mal, warum wir 2017 dort einen Sonderfeiertag bekommen), nur die Antwort: Halloween. Frustrierend…
Ich wollte aber gar nicht solange euch mit meinem Unmut nerven. Die von mir beschriebene Zeit bringt vor allem den Kürbis mit. Und wir werden jetzt starten mit unseren Kürbistagen. Wir haben noch ein paar Kürbis-Rezepte in der Warteschleife, die auf ihren Auftritt warten, u.a. werdet ihr erfahren, welches Zimt-Rezept es mir als Zimt-Gegnerin besonders angetan hat. Die Kürbiswaffeln sind schnell gemacht und eignen sich hervorragend für eine gemütliche Session auf der Couch nach einem Herbstspaziergang.
P.S: Die Karamellsauce gibt es hier.