Bratapfel Tiramisu: Das beste Weihnachts-Dessert im Glas
Das Wichtigste in 30 Sekunden
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Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten (plus 2 Stunden Kühlzeit)
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Schwierigkeit: Einfach
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Das Besondere: Ohne Ei & ohne Kaffee. Eine herrlich luftige Creme trifft auf würzige Bratapfel-Stückchen und knusprige Spekulatius-Brösel.
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Perfekt für: Den Advent, als Dessert für Heiligabend und alle, die sich nicht zwischen Bratapfel und Tiramisu entscheiden können.
Mit Bratapfel kriegt man mich leider nicht, der lockt mich nicht hinter dem Ofen hervor. Ganz im Gegenteil zu Benni, der mag die Dinger sehr. Also habe ich mir überlegt, wie kann man es einfacher machen und auch so, dass ich es gerne esse, herausgekommen ist unser Bratapfel Tiramisu: Geschichtet, cremig und unglaublich lecker.
Angelehnt an unser Advents-Tiramisu habe ich das Bratapfel Tiramisu aus Apfelkompott, Mascarpone-Quark-Creme und Keksbröseln geschichtet. Das Kompott aus Äpfeln, Zimt, braunem Zucker und wer mag noch Rosinen und Mandelstifte, ist super schnell gemacht. Dann komm luftige Mascarpone-Quark-Creme, welches an den italienischen Dessertklassiker erinnert. Und dann der Crunch aus dem zerbröselten Spekulatius – einfach nur himmlisch.
Das Beste an dem Bratapfel-Tiramisu ist aber, dass es sich so einfach vorzubereiten lässt. Man kann es sogar schon einen Tag vorher zubereiten und einfach im Kühlschrank stehen lassen – perfekt, wenn man lieber Zeit mit den Gästen verbringen möchte, als in der Küche zu stehen. Auch schrumpelige Äpfel, die man so eigentlich nicht mehr essen würde, kann man ganz hervorragend für unser Bratapfel-Dessert verwerten. Für alle beteiligten ist unser Weihnachtsnachtisch also eine Win-Win-Situation.
Die wichtigsten Zutaten: So wird’s ein Fest
Bei diesem Dessert lebt alles vom Zusammenspiel der Aromen und Texturen. Die Äpfel, die luftige Creme und die Knusperschicht müssen perfekt harmonieren. Hier verraten wir euch, worauf wir bei der Auswahl schwören.
Die Äpfel – Die Seele des Bratapfels
Das Herzstück ist natürlich die Frucht. Ihr braucht für ein Bratapfel-Aroma eine Apfelsorte, die beim Kochen nicht sofort zu Mus zerfällt und eine schöne, kräftige Säure mitbringt.
Unser klarer Favorit ist der Boskoop. Er ist der Klassiker für Bratäpfel, behält seinen Biss und seine Säure ist der perfekte Gegenspieler zur süßen Mascarpone-Creme. Eine tolle Alternative ist der Elstar, der vielleicht einen Hauch saftiger ist.
Unser Tipp: Dieses Rezept ist der ultimative Retter für Äpfel, die schon etwas länger liegen! Habt ihr auch diese leicht schrumpeligen Äpfel in der Obstschale, die keiner mehr pur essen mag? Perfekt! Da sie ohnehin geschält, gewürfelt und eingekocht werden, ist das ihre große Stunde. So wird aus „Resteverwertung“ ein Dessert der Extraklasse.
Die Creme – Unsere luftige Dreifaltigkeits-Formel
Die Creme ist das, was dieses Tiramisu von anderen abhebt. Ich wollte keine schwere, kompakte Masse, sondern etwas Luftiges, das auf der Zunge schmilzt. Deshalb gibt es bei mir als Creme die klassische Kombination aus diesen drei Zutaten:
- Mascarpone: Der italienische Klassiker liefert den vollmundigen Geschmack und die nötige Reichhaltigkeit, die wir von einem Tiramisu erwarten.
- Magerquark: Das ist unser Frische-Kick! Der Quark bricht die Schwere der Mascarpone auf und bringt eine ganz leichte, angenehme Säure ins Spiel, die wunderbar mit den Äpfeln harmoniert.
- Geschlagene Sahne: Das ist das Geheimnis für die Luftigkeit! Die Sahne wird steif geschlagen und ganz am Ende vorsichtig unter die Mascarpone-Quark-Masse gehoben. Das macht die Creme unglaublich zart und „fluffig“. (Wenn du dir unsicher bist bzgl. steif geschlagener Sahne, dann nutze gerne noch Sahnesteif als Sicherheit.)
Diese Kombination ist für mich unschlagbar und viel spannender als eine reine Mascarpone-Creme.
Die Knusper-Schicht – Das flexible Fundament
Ein klassisches Tiramisu hat Löffelbiskuits, die in Kaffee getränkt werden. Das wollte ich hier bewusst nicht. Zum einen isst ein Kind mit, zum anderen mag Benni keinen Kaffee.
Deshalb verwende ich Spekulatius. Die intensiven Gewürze (Zimt, Nelke, Kardamom) sind wie für die Bratapfel-Füllung gemacht. Und hier könnt ihr euch richtig austoben:
- Gewürzspekulatius: Für die volle Weihnachtsdosis.
- Mandelspekulatius: Bringt eine feine, nussige Note mit.
- Butterspekulatius: Wenn es etwas milder und feiner sein soll.
Ihr habt keinen Spekulatius? Kein Problem! Dieses Rezept ist genial flexibel. Zerbröselte Cantuccini oder sogar Zimtsterne funktionieren genauso fantastisch und geben dem Dessert nochmal einen ganz eigenen Dreh.
Die 4 Geheimnisse für ein perfektes Bratapfel Tiramisu
Durch das Advents-Tiramisu, aber auch den Spekulatius-Maulwurfkuchen, weiß man mittlerweile, wo so einige Tücken in der Zubereitung des Bratapfel Desserts liegen könnten. Hier also ein paar Tipps, damit dein Bratapfel Tiramisu gelingt.
- Der Biss der Äpfel (Das Timing!) Das Ziel ist kein Apfelmus, sondern ein Kompott mit Stücken. Die Äpfel sollen weich sein, aber unbedingt noch einen leichten Biss haben. Das gibt dem Ganzen Struktur. Meiner Erfahrung nach sind maximal 10 Minuten Dünsten völlig ausreichend. Sobald sie anfangen, weich zu werden: runter vom Herd!
- Das Abkühl-Gebot (Der wichtigste Tipp!) Wir können das nicht genug betonen: Die Bratapfel-Masse muss vollständig abgekühlt sein, bevor sie auf die Creme geschichtet wird. Wenn die Äpfel auch nur noch lauwarm sind, schmilzt die Mascarpone-Creme sofort. Das Fett in der Mascarpone wird flüssig, die Sahne fällt zusammen, und euer schönes Dessert wird wässrig. Also: Geduld haben, komplett auf Raumtemperatur abkühlen lassen.
- Die Creme nicht überrühren! Mascarpone ist eine Diva. Wenn man sie zu lange oder zu heftig rührt (besonders zusammen mit säurehaltigem Quark), kann sie „brechen“ – sie wird krisselig oder plötzlich flüssig. Deshalb: Mascarpone, Quark und Puderzucker nur so lange verrühren, bis sie gerade so eben verbunden sind. Die steife Sahne danach nur noch sanft mit einem Teigschaber unterheben, nicht mehr mit dem Mixer!
- Der „Sahnesteif“-Notfall-Hack Sollte euch die Creme wider Erwarten doch zu flüssig vorkommen (vielleicht war der Quark zu wässrig oder die Sahne nicht ganz kalt), keine Panik! Ein Päckchen Sahnesteif, das ihr beim Schlagen der Creme hinzufügt, wirkt Wunder und rettet die Konsistenz. Es ist mein kleiner „Rettungsanker“, falls mal was nicht nach Plan läuft.
Was unser Rezept besonders macht (und perfekt für dich ist)
Das Schönste an diesem Rezept ist seine unkomplizierte Art. Es ist der Inbegriff von „einfacher Genuss mit Wow-Effekt“, den man ja an einem Wintertag oder an Weihnachten selber haben möchte.
Für uns ist es das perfekte „Make-Ahead“-Dessert. Gerade an Weihnachten will man nicht gestresst in der Küche stehen, wenn die Gäste schon da sind. Dieses Tiramisu muss sogar durchziehen. Ihr könnt es locker morgens oder sogar schon am Abend vorher komplett fertig machen und in den Gläsern im Kühlschrank parken. Es wird dadurch nur noch besser, weil die Aromen Zeit haben, sich zu verbinden.
Der zweite große Pluspunkt ist die Flexibilität. Wie oben beschrieben, könnt ihr bei der Keksbasis kreativ werden. Ihr könnt auch die Bratapfel-Masse variieren: ein Schuss Rum oder Amaretto für die Erwachsenen? Ein paar gehackte Mandeln oder Rosinen mitköcheln? Alles ist erlaubt.
Und drittens ist es die Kombination der Texturen: Obenauf eine zarte Kakaoschicht, darunter die luftig-leichte Creme, dann die fruchtig-würzigen Apfelstücke und ganz unten der knusprige, fast schon karamellige Keksboden. Das ist kein Kompromiss mehr, das ist ein kulinarisches Friedensangebot, das alle glücklich macht – selbst mich als ehemalige Bratapfel-Skeptikerin.
Schritt-für-Schritt: So schichtest du das Glück ins Glas
Dieses Rezept ist linear und absolut anfängerfreundlich. Kein Backen, kein kompliziertes Timing. Hier ist der genaue Ablaufplan, damit nichts schiefgeht.
Schritt 1: Die Bratäpfel vorbereiten (ca. 10 Min. + Kühlzeit) Zuerst sind die Äpfel dran, denn sie brauchen Zeit zum Abkühlen. Die Äpfel schälen, entkernen und in kleine Würfel schneiden. In einer Pfanne die Butter schmelzen und die Apfelwürfel zusammen mit dem braunen Zucker und dem Zimt hineingeben. Wer mag, gibt jetzt auch Rosinen oder Mandeln dazu.
Das Ganze bei mittlerer Hitze etwa 5–10 Minuten dünsten. Wie gesagt: Sie sollen weich werden, aber nicht zerfallen. Wenn du magst, jetzt mit einem Schuss Rum oder Apfelsaft ablöschen. Dann die Pfanne vom Herd nehmen und die Masse vollständig abkühlen lassen. Das ist der wichtigste Schritt!
Schritt 2: Die Knusper-Basis (ca. 2 Min.) Während die Äpfel abkühlen, die Spekulatius-Kekse vorbereiten. Gebt sie in einen Gefrierbeutel und bearbeitet sie mit einem Nudelholz, einem schweren Topf oder einfach mit den Händen, bis ihr grobe Brösel habt. Wir mögen es, wenn noch ein paar Stücke dabei sind. Die Brösel gleichmäßig auf dem Boden eurer Dessertgläser (oder einer großen Auflaufform) verteilen.
Schritt 3: Die Creme anrühren (ca. 5 Min.) Jetzt kommt die Magie. Die kalte Schlagsahne in einem hohen Gefäß steif schlagen und kurz beiseitestellen. In einer separaten, großen Schüssel Mascarpone, Magerquark, Puderzucker und Vanillezucker nur ganz kurz mit dem Mixer zu einer glatten Masse verrühren (Gefahr des Überrührens, siehe Tipp 3!). Anschließend die steif geschlagene Sahne auf die Mascarpone-Masse geben und mit einem Teigschaber vorsichtig unterheben, bis alles gerade so vermischt ist. Nicht mehr schlagen!
Schritt 4: Das große Schichten (ca. 10 Min.) Jetzt wird gebaut:
- Die Keksbrösel sind schon im Glas.
- Darauf eine Schicht der Mascarpone-Creme verteilen.
- Darauf eine Schicht der (wichtig!) abgekühlten Bratapfel-Masse geben.
- Diesen Vorgang (Creme, Äpfel) wiederholen, bis die Gläser voll sind. Die oberste Schicht sollte eine schöne, glatte Schicht Creme sein.
Schritt 5: Kalt stellen und durchziehen lassen (mind. 2 Stunden) Das Tiramisu abgedeckt für mindestens 1–2 Stunden in den Kühlschrank stellen. Besser sind 4 Stunden oder über Nacht.
Schritt 6: Das Finish (ca. 1 Min.) Direkt vor dem Servieren die Desserts aus dem Kühlschrank holen und die oberste Cremeschicht mit einem Sieb großzügig mit Kakaopulver oder Zimt bestäuben. Das sieht nicht nur wunderschön aus, sondern gibt auch den letzten geschmacklichen Kick. Wer mag, kann auch noch essbares Glitzerpulver (gibt es manchmal bei den Discountern) oder aber Streusel darüber geben. Das würde ich aber vor dem Servieren machen, da kann es sein, dass die matschig werden.
Für die Bratapfel-Schicht:
- 600 g Äpfel z.B. Boskoop oder Elstar
- 1 EL Butter
- 2 EL brauner Zucker
- 1 TL Zimt
- 1 Handvoll Rosinen oder gehackte Mandeln optional
- 1 Schuss Rum oder Apfelsaft optional
Für die Mascarpone-Creme:
- 250 g Mascarpone
- 250 g Magerquark
- 200 g kalte Schlagsahne
- 4 EL Puderzucker oder nach Geschmack
- 1 Päckchen Vanillezucker
Für die Knusper-Schicht:
- 150 g Spekulatius alternativ Cantuccini oder Zimtsterne
Zur Garnitur:
- Kakaopulver oder Zimt
🥘 Zubereitung
- Äpfel vorbereiten: Äpfel schälen, entkernen und in kleine Würfel schneiden.
- Bratapfel kochen: Butter in einer Pfanne erhitzen. Apfelwürfel, braunen Zucker und Zimt (optional Rosinen/Mandeln) zugeben. Bei mittlerer Hitze 5–10 Minuten dünsten, bis die Äpfel weich sind, aber noch Biss haben.
- Ablöschen & Abkühlen (WICHTIG): Optional mit Rum oder Apfelsaft ablöschen. Die Apfelmasse in eine Schüssel füllen und vollständig auf Raumtemperatur abkühlen lassen.
- Sahne schlagen: In einer separaten Schüssel die kalte Schlagsahne steif schlagen und beiseitestellen.
- Creme anrühren: In einer großen Schüssel Mascarpone, Magerquark, Puderzucker und Vanillezucker mit dem Mixer nur kurz zu einer glatten Masse verrühren (nicht überschlagen!).
- Creme vollenden: Die steif geschlagene Sahne vorsichtig mit einem Teigschaber unter die Mascarpone-Quark-Masse heben.
- Basis vorbereiten: Die Spekulatius-Kekse in einen Gefrierbeutel geben und zu groben Bröseln zerkleinern. Die Brösel auf dem Boden von 4-6 Dessertgläsern (oder einer Auflaufform) verteilen.
- Schichten: Abwechselnd die Mascarpone-Creme und die abgekühlte Bratapfelmasse auf die Keksbrösel schichten. Mit einer Schicht Creme abschließen.
- Kalt stellen: Das Tiramisu sofort servieren oder abgedeckt für mindestens 1–2 Stunden (besser 4 Stunden oder über Nacht) im Kühlschrank durchziehen lassen.
- Garnieren: Vor dem Servieren die Desserts großzügig mit Kakaopulver oder Zimt bestäuben.
Nährwertangaben pro Portion (ca.)
Häufige Fragen zum Bratapfel Tiramisu
Absolut! Das Rezept funktioniert genauso gut in einer mittelgroßen Auflaufform (ca. 20×30 cm). Das Schichten ist dasselbe. Beim Servieren stichst du dann Nocken oder Stücke ab. Im Glas sieht es aber natürlich für Gäste oft einen Tick eleganter aus.
Das hat meist zwei Gründe: Entweder waren die Äpfel noch zu warm (siehe Gelingtipp 2) oder du hast die Creme zu lange gerührt (Gelingtipp 3). Mascarpone verträgt kein langes Schlagen, besonders in Kombination mit Quark.
Könnte man, aber wir raten stark davon ab. Du verlierst den „Bratapfel“-Charakter und den Biss. Das Tiramisu würde texturarm und schnell matschig werden. Der kleine Aufwand, die Äpfel frisch zu würfeln, lohnt sich zu 100%.
Abgedeckt hält es sich problemlos 2-3 Tage. Am zweiten Tag ist es geschmacklich oft am allerbesten. Beachte nur, dass die Keksbrösel am Boden mit der Zeit weicher werden – was aber auch sehr lecker ist.
Du kannst auch Speisequark (20% oder 40% Fett) oder sogar Frischkäse verwenden. Die Creme wird dann entsprechend reichhaltiger. Magerquark macht sie aber unserer Meinung nach am frischesten.
Lust aufs Nachkochen?
Dieses Bratapfel Tiramisu ist wirklich eines dieser Rezepte, die wir jedes Jahr im Advent wieder hervorholen. Es ist unser „Friedens-Dessert“, das die ganze Familie glücklich macht, weil es so wunderbar unkompliziert ist und einfach nur köstlich schmeckt.
Wenn du noch nach einer anderen Apfel-Inspiration suchst, probier doch mal unsere Bratapfeltarte oder serviere das Tiramisu als Highlight nach einem deftigen Hauptgang.
Wir sind gespannt, wie dir unsere Version des Weihnachts-Klassikers schmeckt! Schichtest du es im Glas oder in der Form? Verrate es uns und zeig uns dein Ergebnis auf Instagram (@gernekochen) – wir freuen uns riesig darauf!
Viel Spaß beim Nachmachen und eine wundervolle, genussvolle Weihnachtszeit, Theres & Benni
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