Würzfleisch wie früher in der DDR
Würzfleisch ist ein echter Klassiker der ostdeutschen Küche – herzhaft, cremig und für Viele mit jeder Menge Kindheitserinnerungen verbunden. In kleinen Förmchen überbacken oder als Hauptgericht mit Beilage serviert, ist dieses Rezept ein Allrounder für jeden Anlass. Die Basis bildet zartes Schweinefleisch, langsam gegart in aromatischer Fleischbrühe und eingebettet in eine sämige Sauce. Ein Hauch Weißwein, ein Spritzer Worcestersauce und eine goldene Käsekruste machen das Ganze perfekt. Ob zum Familienessen oder zur Retro-Party – DDR-Würzfleisch bringt echte Wohlfühlküche auf den Tisch. Und das Beste: Mit ein paar guten Zutaten gelingt dir dieser Klassiker im Handumdrehen.

Würzfleisch – allein das Wort weckt bei vielen direkt warme Erinnerungen an die Kindheit. In der ehemaligen DDR war es fester Bestandteil auf Speisekarten, in Gaststätten wie auch bei Familienfeiern. Ich mag dieses Gericht, weil es zeigt, wie mit einfachen Zutaten richtig leckere Hausmannskost entstehen kann. Für mich ist Würzfleisch der Inbegriff von ehrlicher Küche: keine Spielereien, dafür viel Geschmack und ein wohliges Gefühl beim ersten Bissen. Deshalb möchte ich dir heute zeigen, wie du dieses Gericht genauso hinbekommst, wie es früher auf den Tisch kam – traditionell, sättigend und einfach lecker.

Was macht Würzfleisch so besonders?
Authentischer Geschmack mit Nostalgie-Faktor
Das Rezept für DDR-Würzfleisch setzt auf bewährte Zutaten, die zusammen ein herrlich cremiges, würziges Gericht ergeben. Die Kombination aus Fleischbrühe, Weißwein, Sahne und klassischen Gewürzen bringt Tiefe und Aroma in die Sauce. Mit einer Prise Muskatnuss und einem Spritzer Worcestersauce bekommt das Ganze den typischen „Würz“-Charakter. Und dann der Moment, wenn der Käse im Ofen goldbraun wird – einfach herrlich!
Die fünf wichtigsten Zutaten für das Würzfleisch
Schweinerücken
Für dieses Rezept eignet sich Schweinerücken besonders gut, weil er schön mager und dennoch saftig ist. Du bekommst ihn in jeder gut sortierten Fleischtheke. Achte auf frisches Fleisch mit heller Farbe und feiner Marmorierung. Wenn du’s besonders edel magst, kannst du auch Schweinefilet verwenden – das macht das Ganze noch zarter. Wer es etwas deftiger möchte, greift zur Schulter oder zum Nacken. Wichtig ist, dass das Fleisch nicht zu trocken gegart wird – also schön sanft in der Brühe köcheln lassen.
Fleischbrühe
Die Brühe ist das Rückgrat des Gerichts. Je aromatischer sie ist, desto besser wird dein Würzfleisch. Ideal ist eine selbstgekochte Brühe aus Knochen, Gemüse und Gewürzen. Wenn’s mal schneller gehen muss, kannst du aber auch auf eine gute gekaufte Brühe zurückgreifen – am besten in Bio-Qualität und ohne Zusatzstoffe. Mein Tipp: Brühe auf Vorrat vorbereiten und stark einkochen. Danach portionsweise einfrieren und du hast immer ein gutes Konzentrat zur Hand, was du mit etwas Wasser wieder zu einer leckeren Brühe aufkochen kannst.
Weißwein
Der Weißwein bringt eine feine Säure und Frische ins Gericht. Verwende am besten einen trockenen Wein, der nicht zu dominant ist – etwa einen Silvaner oder Riesling. Der Alkohol verkocht beim Kochen, zurück bleibt nur das feine Aroma. Alternativ kannst du auch etwas Brühe mit einem Spritzer Weißweinessig verwenden, wenn du keinen Alkohol im Essen haben möchtest.
Sahne
Die Sahne macht die Sauce wunderbar cremig und rundet das Würzfleisch perfekt ab. Greife hier zu echter Schlagsahne mit mindestens 30 % Fettgehalt – das bringt Geschmack und sorgt für eine schöne Bindung. Wer mag, kann einen kleinen Teil durch Crème fraîche ersetzen, das gibt einen leicht säuerlichen Touch.
Käse
Zum Überbacken ist Gouda meist unsere erste Wahl – er schmilzt toll und bekommt im Ofen eine schöne goldene Farbe und Kruste. Wenn du es etwas kräftiger magst, probiere Emmentaler oder sogar Bergkäse. Mein Tipp: Käse frisch reiben – fertig geriebener Käse enthält oft Zusatzstoffe, die das Schmelzverhalten beeinträchtigen.


Weitere Klassiker, die du lieben wirst
Wenn du auf DDR-Würzfleisch stehst, dann könnten dich diese drei Rezepte auf von uns auch begeistern: Die Kohlrouladen für Faule bieten dir den Geschmack der Kindheit, aber ohne großen Aufwand – perfekt für unter der Woche. Frikadellen – sind ein echter Dauerbrenner, den du nach Lust und Laune variieren kannst. Und für ein richtig deftiges Essen ist der Rinderbraten genau das Richtige. Alle drei Gerichte stehen für klassische Hausmannskost mit Seele.
So gelingt dir das perfekte DDR-Würzfleisch
Eine gute Vorbereitung ist beim Würzfleisch das A und O. Das Fleisch muss schön weich gekocht und fein geschnitten werden. Die Mehlschwitze darf keine Klümpchen haben – also gut rühren! Nimm dir Zeit für die Sauce, sie darf ruhig ein paar Minuten köcheln, damit sich die Aromen entfalten. Und dann der Clou: ab in den Ofen mit ordentlich Käse! So entsteht die herrlich knusprige Kruste, die das Würzfleisch so besonders macht.
Varianten und Beilagen
Traditionell wird Würzfleisch in kleinen Förmchen serviert – perfekt als Vorspeise oder Partysnack. Wenn du’s etwas deftiger magst, serviere es in größeren Portionen mit Toast, Pommes oder Bratkartoffeln als Hauptgericht. Auch Kroketten passen super dazu. Für eine kleine Abwandlung kannst du mal Kalbfleisch oder Geflügel probieren – das gibt dem Ganzen eine neue Note, bleibt aber im Stil treu.

Unser Rezept für ein leckeres Würzfleisch
🥘 Zubereitung
- Schweinefleisch in grobe Stücke schneiden, in der Fleischbrühe mit Lorbeer und Piment etwa 45 Minuten gar köcheln, anschließend das Fleisch herausnehmen und klein schneiden.
- Zwiebeln fein würfeln und in Butter glasig dünsten. Mehl hinzugeben, unter ständigem Rühren anschwitzen, mit Weißwein und etwa 500 ml der Fleischbrühe ablöschen.
- Sauce glatt rühren, aufkochen und einige Minuten köcheln lassen, Sahne einrühren und abschmecken mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss und einem Spritzer Worcestersauce.
- Das kleingeschnittene Fleisch in die Sauce geben, verrühren und kurz durchziehen lassen.
- Würzfleisch in feuerfeste Förmchen füllen, mit Käse bestreuen und im Backofen bei 200°C Oberhitze etwa 10 Minuten goldgelb überbacken. Vor dem Servieren mit Zitronenspalten garnieren.
Nährwertangaben pro Portion (ca.)
Die häufigsten Fragen zu Würzfleisch
Am besten eignet sich Schweinerücken, aber auch Schulter oder Filet sind möglich.
Ja, du kannst es gut einen Tag vorher zubereiten und erst kurz vorm Servieren überbacken.
Klassisch wird Toastbrot serviert, aber auch Pommes, Kroketten oder Bratkartoffeln passen wunderbar.
Im Kühlschrank hält es sich luftdicht verpackt ca. 2–3 Tage.
Ja, aber dann am besten noch nicht überbacken – besser frisch nach dem Auftauen.
Ja, einfach Weißwein durch Brühe mit etwas Essig ersetzen.
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