Oma hat wenig Rezepte immer wieder gemacht. Eines ihrer Rezepte war der Sauerkrautauflauf. Lange habe ich ihn nicht mehr gegessen, Oma ist schon lange fort. Der Auflauf mit Sauerkraut und Kassler ist super schnell gemacht und bringt Oma wieder an den Tisch.
Ich weiß nicht, wie oft ich den Sauerkrautauflauf von Oma gegessen habe, mitgezählt habe ich nicht. Was ich weiß, ist, dass ich ihn viele, viele Jahre bzw. Jahrzehnte nicht mehr gegessen habe. Seit Omas Demenzerkrankung und dem Fortschreiten der Krankheit bis zu ihrem Tod, gab es leider keinen Sauerkrautauflauf mehr. Gut und gerne 17 Jahre dürfte es her sein, dass ich Omas Sauerkrautauflauf, natürlich immer in der gleichen, gläsernen Auflaufform serviert, gegessen habe.
Oma konnte vieles gut
Dabei war der Sauerkrautauflauf nicht mal mein Lieblingsessen von ihr, auch nicht das Kartoffel-Möhren untereinander, welches wir ja auch schon auf dem Blog haben. Nein, Oma konnte Pudding gut machen. Sie hat ihn immer mit Erdbeeren (ich vermute, dass es welche aus der Dose oder Glas waren) gemacht, Butterkekse reingepackt und das Ganze dann noch kurz mit Eischnee im Ofen überbacken. Oh man, das habe ich noch viel länger nicht gegessen als die herzhaften Rezepte.
Sauerkrautauflauf oder Kartoffel-Möhren untereinander
Von Oma habe ich schon ganz viel erzählt, ihr findet das alles im Rezept für das Kartoffel-Möhren untereinander. Heute möchte ich gar nicht mit ihr als meiner Oma oder ihre persönliche Geschichte aufhalten. Es soll um ihren Sauerkrautauflauf gehen. Als meine Mutter nach zwölf Jahren Stay-at-home das Arbeiten wieder anfing, mein Vater arbeitete auch, war es so, das Mama freitags immer lang arbeiten musste. Glücklicherweise wohnten meine Großeltern bei uns im Haus, sodass sowohl Betreuung als auch Versorgung gegeben war. Freitags kochte also Oma immer.
Und ich muss gestehen, es gab fast immer abwechselnd den Sauerkrautauflauf oder eben ihr Kartoffel-Möhren untereinander. Manchmal hat sie sich auch auf ein Experiment eingelassen, dann gab es Lasagne oder ähnliches. Beim Schreiben dieser Zeilen habe ich mein Elternhaus wieder vor Augen, wie man nach der Schule nach Hause kommt, das Fahrrad in den Schuppen bringt, die Tür aufschließt, Rucksack verräumt, nach unten geht, kurz quatscht und das Essen abholt (manchmal stand es zum Aufwärmen auch schon in der Küche). Ich vermisse diese Zeiten manchmal sehr. Es war keine heile Welt bei mir Zuhause, aber vieles noch intakt und vor allem die wichtigsten Menschen noch am Leben.
Was gehört alles in dieses Gericht?
Natürlich ist klar, dass in den Sauerkrautauflauf Sauerkraut gehört, aber was sonst noch? Und worauf sollte bei den Zutaten geachtet werden?
Sauerkraut: Das Sauerkraut ist die Hauptzutat in diesem Auflauf und verleiht dem Gericht seinen unverwechselbaren Geschmack. Frisches Sauerkraut sollte eine helle, leicht gelbliche Farbe haben und knackig sein. Es ist reich an Vitamin C und Probiotika, was es zu einer sehr gesunden Zutat macht.
Kassler: Kassler ist ein leicht geräuchertes und gepökeltes Schweinefleisch, das dem Auflauf eine kräftige, würzige Note verleiht. Bei der Zubereitung ist es wichtig, das Kassler nicht zu lange zu braten, um es vor dem Austrocknen zu bewahren.
Kartoffeln: Die Wahl der richtigen Kartoffelsorte ist entscheidend für ein cremiges Kartoffelpüree. Mehligkochende Kartoffeln eignen sich am besten, da sie nach dem Kochen eine weiche, leicht zerfallende Konsistenz haben. Die richtige Zubereitung des Pürees ist ebenfalls wichtig: Vermeide es, die Kartoffeln zu lange nach dem Kochen stehen zu lassen, damit sie nicht auskühlen und sich leicht stampfen lassen.
Zwiebeln: Zwiebeln sind ein wesentlicher Bestandteil vieler herzhafter Gerichte und verleihen dem Sauerkrautauflauf eine angenehme Süße und Tiefe. Gelbe Zwiebeln sind besonders aromatisch und eignen sich hervorragend zum Andünsten.
Butter: Butter spielt eine doppelte Rolle in diesem Rezept: Sie verleiht dem Kartoffelpüree eine reichhaltige, cremige Textur und sorgt beim Überbacken für eine knusprige, goldbraune Kruste.
Sauerkrautauflauf ohne Rezept von Oma
Zurück zum Sauerkrautauflauf bzw. Omas Rezepten. Ich habe nie ein Rezept davon gehabt, ich habe Oma nie dabei zugeschaut oder es mir von ihr aufschreiben lassen. Etwas, was ich rückblickend sehr bereue. Es sind eben keine materiellen Dinge, die man vermisst, sondern etwas ganz einfaches wie das Essen, der Geruch, eine Geste, bestimmte Tonlage einer Stimme oder nur das Aussprechen des eigenen Namens. (Ok, eigentlich sollte es nicht sentimental werden, hat wohl nicht so geklappt). Omas Sauerkrautauflauf hat nur wenige Zutaten. Kassler, Sauerkraut, Kartoffeln bzw. Kartoffelpüree und Butter. Bei der Butter war ich mir beim Kochen des Auflaufs tatsächlich gar nicht sicher, ob sie es wirklich gemacht hat. Ich wusste es schlicht und ergreifend einfach nicht mehr, ob sie obendrauf Käse oder Butterflocken aufs Püree gegeben hat. Letztendlich bin ich Risiko gegangen und habe es mit Butter gemacht. Und es war das Richtige. Hat Oma wohl doch noch ihre Hände im Spiel gehabt.
Die Kartoffeln schälen und würfeln, in gesalzenem Wasser kochen bis sie gar sind (20-30 Min.). Das Wasser abgießen, Milch, Butter, etwas Salz und Muskat in den warmen Topf zu den Kartoffeln geben und mit einem Stampfer zu Kartoffelpüree stampfen. Abschmecken und ggf. nach würzen. Beiseitestellen.Ofen auf 180°C Ober-/Unterhitze, am Besten mit Grillfunktion, einstellen.
Den Kassler in Würfel schneiden und in einer Pfanne mit etwas Öl anbraten. Die Zwiebel schälen und würfeln. Ebenfalls in die Pfanne geben und mitandünsten. Majoran darüber verteilen, den Sauerkraut mit in die Pfanne geben und mitschwenken.
Eine Auflaufform fetten und den Kassler-Sauerkraut-Mix hineingeben, dann das Kartoffelpüree darüber verteilen, glatt streichen. Die Butter in Flocken auf das Püree verteilen und in den Ofen schieben, bis sich das Püree goldbraun gefärbt hat (ca. 10 Min.)Rausholen und servieren.
Was brauche ich für einen Sauerkrautauflauf mit Kassler?
Für einen klassischen Sauerkrautauflauf mit Kassler benötigst du in der Regel Sauerkraut, Kassler (Räucherfleisch vom Schwein), Kartoffeln oder Kartoffelpüree, Zwiebeln, Salz und Pfeffer, und Käse oder Butter zum Überbacken.
Wie lange dauert die Zubereitung?
Die Zubereitungszeit kann variieren, aber rechne mit einer Gesamtzeit von etwa 1 bis 1,5 Stunden, einschließlich Vorbereitung und Backzeit.
Kann ich auch andere Fleischsorten verwenden?
Ja, du kannst anstelle von Kassler auch andere Fleischsorten wie Schinken, Speck oder sogar vegetarische Alternativen wie Räuchertofu verwenden. Das Wichtigste ist, dass das Fleisch oder die Alternative gut zum Geschmack des Sauerkrauts passt.
Kann der Auflauf auch vegetarisch zubereitet werden?
Klar, für eine vegetarische Variante kannst du das Fleisch einfach weglassen oder durch Räuchertofu oder eine andere vegetarische Proteinquelle ersetzen. Achte darauf, dass du eventuell die Gewürze anpasst, um den Geschmacksverlust ohne Fleisch auszugleichen.
Wie kann ich den Auflauf saftiger machen?
Wenn du deinen Sauerkrautauflauf saftiger magst, kannst du mehr Sahne, Brühe oder Crème fraîche hinzufügen. Auch ein bisschen Apfelsaft kann für zusätzliche Feuchtigkeit und eine leichte Süße sorgen.
Ist es möglich, den Auflauf im Voraus zuzubereiten?
Ja, du kannst den Auflauf sehr gut vorbereiten. Stelle ihn zusammen und bewahre ihn abgedeckt im Kühlschrank auf, bevor du ihn backst. Beachte dabei, dass die Backzeit etwas länger sein kann, wenn der Auflauf direkt aus dem Kühlschrank kommt.
Wie bewahre ich Reste auf und wie lange sind sie haltbar?
Reste können in einem luftdichten Behälter bis zu 3 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Zum Aufwärmen gibst du sie am besten nochmal für einige Minuten in den Backofen oder erwärmst sie in der Mikrowelle.
Kann ich den Auflauf auch einfrieren?
Ja, der Sauerkrautauflauf lässt sich gut einfrieren. Achte darauf, ihn vor dem Einfrieren vollständig abkühlen zu lassen. Gut verpackt hält er sich bis zu 3 Monate im Gefrierschrank. Zum Verzehr am besten über Nacht im Kühlschrank auftauen lassen und dann wie oben erwärmt servieren.
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