Ein Rezept zu Salzkartoffeln stand lange nicht auf meiner Agenda. Denn ich finde durchaus, dass Salzkartoffeln nicht gerade einfach sind. Es kommt auf so viel an: Wie groß werden die Kartoffeln geschnitten? Welchen Herd habt ihr? Was genau ist denn jetzt ein Teelöffel? Vielleicht ist mein Teelöffel kleiner oder größer als eurer?
Es gab also viel zu überlegen, ob und wie ich ein Rezept für Salzkartoffeln schreibe. Dabei finde ich Salzkartoffeln unglaublich lecker. Am liebsten esse ich sie sogar abgekühlt, wenn der Topf noch auf dem Herd damit steht, um am nächsten Tag damit Bratkartoffeln zu machen.
Bei meiner Oma stand nämlich fast immer ein Topf mit gekochten Salzkartoffeln auf dem Herd. Und mein Opa hat super gerne Kartoffeln geschält (ich habe keine Ahnung wieso, aber manchmal haben wir ihm – wir wohnten in einem Haus – unsere Kartoffeln von oben noch zusätzlich gegeben, damit er sie schälen konnte…). Herrlich.
Ganz früher hatten wir sogar so einen Riesenkorb unten im Keller stehen, in dem die Kartoffeln gelagert wurden. Hieß ein- bis zweimal im Jahr wurde der Vorrat aufgefüllt und dann hatte man Kartoffeln immer da. Das ließ im Laufe der Jahre nach und auch wir kauften dann die Kartoffelnetze im Supermarkt.
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich bin bei Salzkartoffeln tatsächlich eher der Typ gematscht. Heißt, ich liebe es meine Kartoffeln zu zerdrücken und am allerliebsten gebe ich dann eine Flocke Butter darunter. Bei Oma gab es immer Margarine darunter, keine Ahnung wieso, es war auch Margarine, die im Geschirrschrank stand und nicht im Kühlschrank.
Unter die gematschten Kartoffeln mag ich auch Salat geben. Hier im Rheinland isst man das ja mit Endiviensalat, ich mag aber auch Eisbergsalat darunter und am Besten gibt es dazu noch Backfisch. Hach ja, ich kriege gerade irgendwie Heißhunger.
Einen kleinen Trick möchte ich euch noch verraten. Ich bin bin auf diesen Trick gekommen, weil ich Salzkartoffeln kochen wollte, aber spontan Freunde anriefen und wir uns zum Essen verabredeten. Der Topf mit den Salzkartoffeln war natürlich schon auf dem Herd und das Wasser fing gerade an zu kochen. Ich stellte einfach den Herd aus und ließ den Topf auf der heißen Platte stehen. Als ich wieder kam, waren die Kartoffeln gar gezogen.
Auch heute noch, wenn ich Salzkartoffeln für einen Kartoffelsalat koche (oder wir an Heiligabend Raclette machen, wir aber vorher noch in die Kirche gehen und nicht ewig warten wollen, bis die Kartoffeln fertig sind), mache ich die Salzkartoffeln (funktioniert auch mit Pellkartoffeln, also ungeschälten Kartoffeln) so. Ich lasse den Topf bzw. das Wasser einmal aufkochen, stelle den Herd aus und lasse den Topf auf der heißen Platte (ob das bei Induktion ebenfalls funktioniert, weiß ich gar nicht, das probieren wir dann ab Dezember aus 😉 ).
Ich liebe Salzkartoffeln einfach und hoffe, dass ihr mit diesem Rezept eure Salzkartoffeln ebenfalls hinbekommt.