Eierlikör und ich sind keine großen Freunde. Während meine weiblichen Anverwandten das Getränk quasi überall drüber geben, am liebsten über Eis, kann ich dem nicht so wirklich was abgewinnen. Bis ich das erste Mal Passionsfruchtsaft, Eierlikör und Crushed Ice zusammen getrunken habe. Das ist eine Offenbarung sage ich euch. Den ganzen Abend könnte man davon trinken – herrlich und gefährlich. Diese Mischung habe ich jetzt in die Passionsfrucht-Eierlikör-Pralinen gegeben und die sind eine echte Wucht.
Die Pralinenhohlkörper habe ich fertig gekauft. Wer die selber macht, der hat meine echte Hochachtung verdient. Im Leben käme ich Grobmotorikerin mit kurzem Geduldsfaden nicht auf die Idee, die Teile selber zu machen. Solltet ihr die Passionsfrucht-Eierlikör-Pralinen nachmachen wollen, dann rate ich euch dazu direkt die doppelte Menge zu machen. Ihr werdet nicht glauben, wie schnell die kleinen Teile weg sind. Letztes Jahr zu Weihnachten habe ich sie auch schon gemacht und ich musste darum kämpfen überhaupt welche abzubekommen. Das Rezept habe ich übrigens bei Janina von Kleines Kulinarium entdeckt und ich könnte nicht dankbarer sein, denn sie sind wirkliche Lieblingspralinen geworden. Ich habe es nur in kleinen Bereichen geändert, das Original-Rezept von Janina habe ich euch auch verlinkt.
Die Füllung der Pralinen besteht aus Passionsfruchtpüree, Glukosesirup, Eierlikör und weißer Kuvertüre. Für das Püree empfehle ich euch Wana Bana Passionsfrucht. Da habt ihr direkt 100% Frucht püriert, ohne Zusätze (Vitamin C zur Haltbarkeit). Der Beutel ist auch wiederverschließbar, sodass ihr da super portionieren könnt. Dem Fruchtfleisch wird bei der Herstellung das Wasser entzogen, sodass wirklich fast die reine Frucht im Beutel ist. Ihr bekommt die Fruchtbeutel von Wana Bana nicht nur im großen, 500g Beutel, sondern auch in kleineren Portionsgrößen in ausgewählten Supermarkts oder bei Wana Bana direkt im Shop. Wusstet ihr das Passionsfrucht und Maracuja die gleiche Sache von Pflaume und Zwetschge ist? Also beide gehören zur Gattung Passionsfrucht, sind aber eben leicht unterschiedlich.
Glukosesirup ist für Pralinen und auch Eis hervorragend geeignet, weil sich da keine Kristalle bilden bzw. der Zucker schon direkt aufgelöst ist. Es bleibt dann bei einem schönen, störungsfreien Mundgefühl. Für die Kuvertüre entscheidet ihr euch am Besten selber für ein Produkt eurer Wahl. Ihr könnt etwas teuerere nehmen, bspw. Callebaut oder Valhrona, oder aber (vielleicht auch erstmal zum Probieren) die aus dem Supermarkt. Ich nehme tatsächlich eine der beiden genannten, weil die sich auch einfacher portionieren lassen als die großen Blöcke aus dem Supermarkt.
Pralinen machen ist nichts für Eilige. Und wenn ihr mit mit den Passionsfrucht-Eierlikör-Pralinen durch seid, werdet ihr verstehen, wieso Pralinen einfach auch echt teuer sind, möchte man sie kaufen. Der Zeitaufwand für die kleinen Dingerchen ist einfach enorm hoch. Wenn ihr die Schokolade schmelzt, dann nehmt euch bitte Zeit dafür. Ich habe schon so oft schnell arbeiten wollen und dann die dreifache Zeit benötigt, weil dadurch irgendwas schief ging. Solltet ihr ein Wasserbad benutzen, achtet darauf, das kein Wasser in die Schmelzschale kommt. Dann könnt ihr nämlich die ganze Schokolade wegschmeißen. Wenn ihr es in einem Topf auf dem Herd macht, wirklich nur die kleine Stufe nehmen und lieber in Geduld üben als das die Schokolade anbrennt. Wer eine Küchenmaschine hat, die kochen kann, kann auch mal schauen, ob es ein Schokoladenprogramm gibt. Das ist ebenfalls mega hilfreich.