Schiacciata – Toskanisches Focaccia aus dem Pizzaofen

Habt ihr schon mal was von Schiacciata gehört? Wahrscheinlich nicht, es sei denn, ihr seid voll die Toskana Profis. Eigentlich war ich nämlich auf der Suche nach einem Rezept für Focaccia bzw. ich wollte mich inspirieren lassen. Aber irgendwie flutschte dann das Bild eines Schiacciata rein und dann hatte ich auch schon beschlossen, dass es das bei uns mal dringend geben muss.
Was ist denn nun Schiacciata?
Die Toskanesen (spricht man so die Bewohner der Toskana an?) haben sich einfach mal das Focaccia aus Ligurien gemopst und es sich einverleibt. Es wird ursprünglich mit Bierhefe und normaler Hefe angesetzt und dann im Ofen gebacken. Genau wie eine Foccaccia hat es diese typischen Dellen, die durch Finger entstehen und wird auch mit Öl bestrichen und anschließend mit Salz bestreut. Ich muss gestehen, dass ich keine Bierhefe genommen habe. Schlicht und ergreifend aus dem Grund, weil ich keine bekommen habe.

Unser Pizzaofen Ooni Koda 16 lief bereits als ich beschlossen habe, die Schiacciata darin zu backen. Neben Pizzabrötchen habe ich das noch gar nicht ausprobiert und wollte unbedingt wissen, wie sich so ein Laib Brot im Pizzaofen verhält. Pizza ist nämlich aus dem Ooni ein echter Gamechanger und ich konnte mir vorstellen, dass es beim Focaccia bzw. Schiacciata auch so ist. Der Ofen heizt den Stein richtig schön auf, sodass auch der Boden besonders knusprig wird.




Mit meiner Vermutung hatte ich recht. Die Schiacciata war richtig lecker aus dem Ofen. Den Teig hatte ich für zwei Fladen aufgeteilt, da es mir sonst doch recht groß erschien. Wie bei einem italienischen Fociaccia auch werden mit den Fingern dann Dellen hineingedrückt, das Ganze dann mit Öl bestrichen und anschließend etwas Meersalz darüber gestreut. Man kann sogar noch mehr machen und Rosmarin dazu nehmen oder mit Gemüse und frischen Kräutern diese Bilder darauf malen (den Fachausdruck kenne ich nicht, aber ihr wisst bestimmt, was ich meine).
Und was ist mit den Zutaten
Diesmal kommt es vor allem auf die richtigen Mehlsorten an. Also schauen wir uns diese mal genauer an.
Mehl Tipo 00: Dieses italienische Mehl ist besonders fein gemahlen und hat einen hohen Klebergehalt, was es ideal für Brote wie die Schiacciata macht. Achtee beim Kauf auf eine gute Qualität, vorzugsweise aus Italien, da die Mehle je nach Herkunft variieren können. Typo 00 verleiht dem Teig eine elastische Konsistenz und sorgt für eine besonders feine Krume. Es eignet sich hervorragend für alle Arten von feinen Backwaren und sorgt für die perfekte Textur.
Manitoba Mehl: Auch bekannt als kanadisches Hartweizenmehl, hat dieses Mehl einen hohen Proteingehalt, der dem Teig mehr Struktur und Festigkeit verleiht. Achte auf Mehl, das aus hochwertigem Weizen hergestellt wird, um die besten Backergebnisse zu erzielen. Manitoba Mehl ist besonders für lang gegangene Teige geeignet, da es die Gärung gut verträgt und dem Teig ein gutes Volumen gibt. Es trägt wesentlich zur Entwicklung des Glutennetzwerks bei, was zu einem luftigen und leichten Brot führt.
Hefe: Verwende frische Hefe oder qualitativ hochwertige Trockenhefe. Hefe ist der Treibstoff für den Gärungsprozess, der dem Teig Volumen und eine luftige Textur verleiht. Achte darauf, die Hefe korrekt zu dosieren, um ein optimales Aufgehen des Teiges zu gewährleisten.
Olivenöl: Hochwertiges, kaltgepresstes Olivenöl extra vergine ist entscheidend für den Geschmack der Schiacciata. Es verleiht dem Brot eine feine Note und sorgt für eine knusprige Kruste. Olivenöl hat zudem gesundheitsfördernde Eigenschaften, wie die Senkung des Cholesterinspiegels und die Bereitstellung von Antioxidantien.
Semola: Semola, oder auch Hartweizengrieß, wird oft verwendet, um Brot und Pizza einen knusprigen Boden zu verleihen. Achte darauf, fein gemahlenen Grieß zu kaufen, der aus hochwertigem Hartweizen hergestellt ist. Semola hilft, dass der Teig nicht am Backblech oder der Pizzaschaufel klebt, und trägt zur Bildung einer besonders knusprigen Kruste bei. Es ist auch reich an Proteinen und Ballaststoffen, was es zu einer gesunden Zutat macht.
Beilagen zur toskanischen Variante der Focaccia
Zum Schiacciata könnt ihr einfach super ein wenig Öl reichen oder Dipps, wie zum Beispiel unser pikanter Datteldip. Klassische Kräuterbutter geht natürlich auch oder ihr macht die Oliven in Tomatensauce als Beilage dazu.
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann machen die Italiener aus ihrer Schiacciata eine Art Sandwich. Das Brot wird aufgeschnitten, dann kommt leckerer Schinken oder Mortadella mithinein, geschnittener Mozzarella und Pesto. Ich denke, dass kann sich sehen lassen.
🥘 Zubereitung
- Die Zutaten zu einem Teig verkneten und diesen für 90 Min. gehen lassen.
- Anschließend den Teig nehmen und drei Mal falten. Teilt ihn in der Mitte einmal auf, sodass ihr zwei Teigfladen erhaltet. Eine Fläche mit Semola bestreuen und die beiden Fladen darauf legen und weitere 30 Min. gehen lassen.
- In der Zwischenzeit den Pizzaofen aufheizen, sodass er gut 230°C hat.
- Mit den Fingern typische Dellen in die Schiacciata machen und anschließend mit Öl bestreichen. Wer mag, kann auch noch grobes Salz darüber streuen (Kräuter gehen auch).
- Den Fladen auf die Pizzaschaufel nehmen und im vorderen rechten Eck des Pizzaofens backen. Dabei immer wieder drehen. (Die Leistung des Pizzaofens um ein Viertel reduzieren.)
- Wenn die Schiacciata überall rundherum schön gebräunt ist, dann könnt ihr sie einmal rausnehmen und auf dem Boden etwas klopfen. Hört sich der Brotboden hohl an, ist sie durchgebacken.
Nährwertangaben pro Portion (ca.)
FAQ: Schiacciata – Toskanisches Focaccia aus dem Pizzaofen
Was ist der Unterschied zwischen Schiacciata und Focaccia?
Kann man Schiacciata vorbereiten und einfrieren?
Kann man Schiacciata auch ohne Hefe zubereiten?
Kann man Schiacciata auch als Beilage zu Pasta servieren?
Kann man Schiacciata auch als Sandwichbrot verwenden?
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